Das Statistische Bundesamt meldet für 2024 einen spürbaren Rückgang des Torfeinsatzes in deutschen Blumenerden und Kultursubstraten. Während der Anteil torfhaltiger Produkte mengenmäßig weitgehend stabil blieb, sank der durchschnittliche Torfanteil in den betroffenen Erden deutlich, sodass die insgesamt eingesetzte Torfmenge zurückging.
Weniger Torf in Blumenerden für Hobbygärtner
Von den insgesamt 4,6 Millionen Kubikmetern Blumenerde, die 2024 für Hobbygärten in Deutschland in Verkehr gebracht wurden, waren 77 % torfhaltig. Dieser Anteil änderte sich damit kaum im Vergleich zu 2023, als 78 % von 4,5 Millionen Kubikmetern torfhaltig waren. Entscheidend ist jedoch, dass der durchschnittliche Torfanteil innerhalb dieser torfhaltigen Produkte von 47 % im Jahr 2023 auf 38 % im Jahr 2024 sank. Insgesamt wurden den für Privatanwender bestimmten Blumenerden 2024 rund 1,4 Millionen Kubikmeter Schwarztorf und Weißtorf beigemischt. Damit verringerte sich die eingesetzte Torfmenge in diesem Segment gegenüber dem Vorjahr um 18,4 %.
Entwicklung bei Kultursubstraten im gewerblichen Bereich
Auch bei den Kultursubstraten, die vor allem im gewerblichen Garten und Landschaftsbau sowie für Anwendungen wie Deckerden im Pilzanbau verwendet werden, ist der Torfeinsatz zurückgegangen. Von den 2,6 Millionen Kubikmetern in Verkehr gebrachten Kultursubstraten waren 84 % torfhaltig. Dieser Anteil lag 2023 noch bei 80 %. Bei den torfhaltigen Produkten verringerte sich jedoch der durchschnittliche Torfanteil von 72 % im Jahr 2023 auf 63 % im Jahr 2024. In Summe enthielten die 2024 abgesetzten Kultursubstrate etwa 1,4 Millionen Kubikmeter Torf, das sind 5,4 % weniger als im Vorjahr.
Datenbasis und Bedeutung für Klimaschutzmaßnahmen
Die vorgelegten Zahlen stammen aus einer neu eingeführten jährlichen Erhebung zur Torfstatistik, mit der das Statistische Bundesamt erstmals Ergebnisse zum Inlandsabsatz von Blumenerden und Kultursubstraten veröffentlicht. Die Erhebung wurde für das Berichtsjahr 2023 eingeführt und erfasst die in Deutschland in Verkehr gebrachte Menge dieser Produkte. Dazu zählen sowohl inländische Produktion für den Inlandsabsatz als auch Importe. Exporte sind nicht enthalten. Befragt werden alle deutschen Betriebe, die Torf, Blumenerden oder Kultursubstrate produzieren oder importieren. Der Berichtskreis umfasst derzeit rund 120 Erhebungseinheiten.
Torf ist ein kohlenstoffreicher Rohstoff aus zuvor entwässerten Mooren. Beim Abbau und bei der Verwendung als Pflanzensubstrat entstehen durch die Zersetzung Treibhausgasemissionen. Die Ergebnisse stehen im Kontext des Klimaschutzplans der Bundesregierung, der eine deutliche Verringerung des Torfeinsatzes im Garten und Landschaftsbau vorsieht.
Weitere Detaildaten zur Torfstatistik sind laut Statistischem Bundesamt in der Datenbank GENESIS-Online unter den Tabellen 42351-0001 abrufbar.
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