Das Geschäftsklima in der deutschen Autoindustrie hat sich im November deutlich verschlechtert. Der ifo Index fiel auf minus 20,0 Punkte und liegt damit deutlich unter dem Wert des Vormonats. Ursache sind vor allem deutlich schlechtere Geschäftserwartungen der Unternehmen.
Stimmungseinbruch trotz leicht besserer Lageeinschätzung
Nach den ifo Daten stieg die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage leicht auf minus 17,0 Punkte, nach minus 21,7 Punkten im Oktober. Die Erwartungen hingegen drehten stark ins Negative und fielen auf minus 23,0 Punkte, nach minus 4,6 Punkten im Oktober. Zusammengenommen führte diese Entwicklung zu dem deutlichen Rückgang des Gesamtklimaindikators.
Lieferengpässe und Halbleiterproblem belasten Produktion
Die Autohersteller berichten zunehmend von Engpässen bei Vorprodukten. In einer aktuellen Befragung des ifo Instituts gaben 11,2 Prozent der Unternehmen an, Schwierigkeiten zu haben, die benötigten Materialien für ihre Produktion zu beschaffen. Im Oktober hatte dieser Wert noch bei 5,5 Prozent gelegen. Der Leiter der ifo Umfragen, Klaus Wohlrabe, betont, dass fehlende Halbleiter die bereits angespannte Lage in der Industrie weiter verschärfen.
Auftragsbestand stabil, Exporterwartungen sinken
Die Unternehmen bewerteten ihren Auftragsbestand im November etwas besser als im Vormonat. Offizielle Daten zeigen, dass sich die Auftragseingänge bis September 2025 stabilisiert haben und die Bestellungen aus dem Euroraum zwischen Januar und September 2025 sogar deutlich zunahmen. Für die kommenden Monate erwarten die Unternehmen jedoch keine zusätzlichen Impulse aus dem Ausland. Die Exporterwartungen fielen auf minus 8,7 Punkte, nach plus 15,7 Punkten im Oktober.
Anita Wölfl, Branchenexpertin beim ifo Institut, führt die Schwankungen im Geschäftsklima auf eine gestiegene wirtschaftspolitische Unsicherheit in Deutschland und weltweit zurück. Alle genannten Monatswerte sind saisonbereinigt.
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