Die Verkaufspreise landwirtschaftlicher Produkte in Deutschland lagen im Oktober 2025 um 1,7 Prozent unter dem Stand des Vorjahresmonats. Gegenüber September 2025 verzeichneten die Erzeugerpreise einen Rückgang von 2,8 Prozent. Das Statistische Bundesamt führt den Jahresrückgang vor allem auf niedrigere Preise für pflanzliche Erzeugnisse zurück, während tierische Produkte insgesamt teurer waren.
Entwicklung im Überblick
Nach positiven Vorjahresvergleichen in August und September 2025 mit je 2,2 Prozent Entwicklung gegenüber dem Vorjahresmonat kehrte die Preisentwicklung im Oktober ins Minus. Pflanzliche Erzeugnisse fielen im Jahresvergleich um 10,3 Prozent, die Preise für Tiere und tierische Erzeugnisse stiegen im selben Zeitraum um 3,3 Prozent. Im Monatsvergleich verbilligten sich sowohl pflanzliche Produkte um 0,6 Prozent als auch tierische Produkte um 3,9 Prozent.
Pflanzliche Erzeugnisse: Kartoffeln und Getreide treiben Rückgang
Der Rückgang bei pflanzlichen Erzeugnissen ist nach Angaben des Statistischen Bundesamts wesentlich auf deutlich niedrigere Preise für Speisekartoffeln zurückzuführen. Im Oktober 2025 lagen die Preise für Speisekartoffeln um 41,8 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Bereits im September und im August waren die Vorjahresvergleiche stark negativ gewesen.
Weitere Rückgänge zeigten sich bei Gemüse mit minus 3,9 Prozent. Besonders betroffen waren Kohlgemüse mit einem Rückgang von 22,5 Prozent, Gurken mit 17,3 Prozent und Eissalat mit 12,1 Prozent. Bei Champignons wurde hingegen eine Preissteigerung von 11,2 Prozent festgestellt. Die Erzeugerpreise für Obst sanken im Jahresvergleich um 12,2 Prozent, unter anderem Tafeläpfel waren 17,2 Prozent günstiger.
Getreide war im Oktober 2025 um 14,0 Prozent billiger als ein Jahr zuvor. Handelsgewächse lagen insgesamt 2,2 Prozent unter dem Vorjahresniveau, Raps verbilligte sich um 4,1 Prozent und Futterpflanzen um 6,6 Prozent. Ausnahmen gab es beim Wein, dessen Erzeugerpreise um 1,9 Prozent zulegten.
Tierische Erzeugnisse: Rinder, Geflügel und Eier teurer, Milch billiger
Die Preise für Tiere lagen im Oktober 2025 um 6,5 Prozent über dem Wert des Vorjahresmonats. Ausschlaggebend war der starke Preisanstieg bei Rindern mit 36,9 Prozent. Schlachtschweine waren dagegen 11,4 Prozent günstiger. Geflügel insgesamt verteuerte sich um 8,8 Prozent, wobei Enten und Puten mit 16,3 Prozent sowie Hähnchen mit 4,3 Prozent die größten Treiber waren.
Der Milchpreis fiel im Jahresvergleich um 1,1 Prozent und verzeichnete damit den ersten Rückgang gegenüber dem Vorjahresmonat seit April 2024. Gegenüber dem Vormonat September 2025 ging der Milchpreis um 4,7 Prozent zurück. Die Preise für Eier stiegen innerhalb eines Jahres um 10,1 Prozent.
Methodische Hinweise und Datenquelle
Der Index der Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte misst die Entwicklung der Verkaufspreise der Landwirtschaft ohne Umsatzsteuer in Deutschland und bildet damit die Preisverhältnisse auf der ersten Wirtschaftsstufe ab. Die Jahresergebnisse und die Ergebnisse des Wirtschaftsjahres werden saisongewichtet ermittelt, weshalb sie vom arithmetischen Mittel der Monatsindizes abweichen können. Die vollständigen Jahres, Wirtschaftsjahres und Monatsergebnisse sind in der Datenbank GENESIS Online abrufbar, Tabellen 61211 0001 bis 61211 0003.
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