Das preis-, saison- und kalenderbereinigte Bruttoinlandsprodukt blieb im dritten Quartal 2025 gegenüber dem Vorquartal unverändert. Das Statistische Bundesamt bestätigte damit die Ende Oktober veröffentlichte Schnellmeldung: Im Vergleich zum dritten Quartal 2024 liegt die Wirtschaftsleistung preisbereinigt um 0,3 Prozent höher.
Investitionen und Konsum entwickeln sich unterschiedlich
Die Bruttoanlageinvestitionen nahmen nach dem Rückgang im Vorquartal wieder leicht zu. Gegenüber dem Vorquartal stiegen sie preis-, saison- und kalenderbereinigt um 0,3 Prozent. Innerhalb der Investitionen legten Ausrüstungen wie Maschinen, Geräte und Fahrzeuge besonders zu. Die Bauinvestitionen gingen hingegen um 0,5 Prozent zurück.
Der Gesamtverbrauch stagnierte im Vergleich zum Vorquartal. Der private Konsum schrumpfte zum ersten Mal seit dem vierten Quartal 2023 und sank um 0,3 Prozent. Demgegenüber erhöhten die staatlichen Konsumausgaben ihre Ausgaben um 0,8 Prozent.
Die Außenhandelsbilanz lieferte im dritten Quartal keine positiven Impulse: Die Exporte von Waren und Dienstleistungen lagen preis-, saison- und kalenderbereinigt um 0,7 Prozent unter dem Niveau des Vorquartals. Besonders deutlich fielen die Rückgänge bei Dienstleistungsexporten aus, unter anderem bei Lizenzgebühren und Reparaturdienstleistungen. Die Einfuhren blieben insgesamt auf Vorquartalsniveau, wobei mehr Waren, aber weniger Dienstleistungen importiert wurden.
Branchen zeigen unterschiedliche Dynamik, Beschäftigung stabil
Die preis-, saison- und kalenderbereinigte Bruttowertschöpfung stieg im dritten Quartal leicht um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal, das Bild war aber uneinheitlich. Das Verarbeitende Gewerbe verlor deutlich an Schwung und verzeichnete einen Rückgang von 0,9 Prozent. Im Baugewerbe ging die Produktion um 0,6 Prozent zurück. Die Dienstleistungssektoren legten insgesamt zu. Besonders Information und Kommunikation sowie Handel, Verkehr und Gastgewerbe verbesserten ihre Leistung gegenüber dem Vorquartal.
Die Erwerbstätigkeit blieb nahezu unverändert. Rund 46,0 Millionen Erwerbstätige erbrachten die Wirtschaftsleistung mit einem Rückgang von 23 000 Personen im Vergleich zum dritten Quartal 2024. Die geleisteten Arbeitsstunden pro Erwerbstätigen veränderten sich kaum, und die gesamtwirtschaftliche Arbeitsproduktivität je Arbeitsstunde stieg nach vorläufigen Berechnungen leicht.
Vorjahresvergleich, Außenhandel und internationale Einordnung
Im Vorjahresvergleich beträgt das preisbereinigte Wachstum des BIP 0,3 Prozent. Die Konsumausgaben lagen preisbereinigt um 1,1 Prozent über dem Vorjahresniveau. Dagegen sanken die Investitionen in Ausrüstungen und im Bau gegenüber dem dritten Quartal 2024. Die Importe von Waren und Dienstleistungen legten deutlich zu, getragen von steigenden Wareneinfuhren.
Im internationalen Vergleich blieb die deutsche Entwicklung zu Beginn der zweiten Jahreshälfte hinter der vieler anderer EU-Mitgliedstaaten zurück. Spanien, Frankreich und die EU insgesamt wiesen positive Vierteljahresraten auf, Italien stagnierte wie Deutschland. Daten zu den Vereinigten Staaten für das dritte Quartal 2025 lagen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung noch nicht vor.
Das Statistische Bundesamt wies zudem auf eine Überarbeitung der ersten beiden Quartale 2025 hin. Trotz neu verfügbarer Daten änderte sich das preisbereinigte BIP insgesamt nicht gegenüber der bisherigen Darstellung.
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