Montag, 15.12.2025

Weniger Klärschlamm auf Feldern, mehr Verbrennung im Jahr 2024

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In Deutschland ist der Anteil von Klärschlamm, der als Dünger in der Landwirtschaft eingesetzt wird, weiter gesunken. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden 2024 insgesamt 1,67 Millionen Tonnen Klärschlamm entsorgt. Nur rund 12 Prozent davon wurden auf landwirtschaftlichen Flächen ausgebracht.

Rückgang der landwirtschaftlichen Nutzung

Von den 1,67 Millionen Tonnen Klärschlamm entfielen 0,20 Millionen Tonnen beziehungsweise etwa 200 000 Tonnen auf die Ausbringung in der Landwirtschaft. Zum Vergleich: 2009 waren noch 30 Prozent des Klärschlamms als Düngemittel eingesetzt worden. Neben dem Ziel, Nährstoffe zu nutzen, steht seit der Novelle der Klärschlammverordnung von 2017 der Schutz von Böden vor Schadstoffeinträgen durch Arzneimittelrückstände und Mikroplastik im Fokus.

Thermische Verwertung nimmt zu

Parallel zur sinkenden Ausbringung auf Feldern hat die thermische Verwertung deutlich zugenommen. 2024 wurden 82 Prozent des entsorgten Klärschlamms thermisch verwertet, was rund 1,37 Millionen Tonnen entspricht. Rund 80 000 Tonnen oder 5 Prozent entfielen auf sonstige Entsorgungswege, 13 000 Tonnen beziehungsweise 1 Prozent wurden im Landschaftsbau verwendet.

Monoverbrennung und Mengenentwicklung

Ein wachsender Anteil des Klärschlamms wurde in Monoverbrennungsanlagen behandelt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden 2024 insgesamt 732 000 Tonnen in solchen Verfahren verbrannt, das sind etwa 44 Prozent der entsorgten Menge. Der Anteil stieg damit um 4 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr, als er bei 40 Prozent lag. Insgesamt stieg die Menge des erzeugten und entsorgten Klärschlamms 2024 um 2 Prozent gegenüber 2023. Damit nahm das Aufkommen erstmals seit 2021 wieder zu und entspricht in etwa dem Klärschlammaufkommen einer Millionenstadt.

Regulatorischer Ausblick und Phosphorrückgewinnung

Die Klärschlammverordnung schreibt ab 2029 verpflichtend die Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm vor. Nach dem derzeitigen technischen Stand ist die Rückgewinnung bei Verfahren der Monoverbrennung am effizientesten, weshalb die Zunahme dieser Anlagen auch vor dem Hintergrund der Ressourcennutzung zu sehen ist. Die zugrundeliegenden Daten veröffentlichte das Statistische Bundesamt in der Erhebung zur öffentlichen, biologischen Klärschlammentsorgung.

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